Startseite  Spielberichte  Saison 2014/15  10.10.2014   Punktspiel

WSG Mitte gegen Energetik (Punktspiel)

Zum Spiel erschienen;

Max., Michael Kl., Mathias, Christian, Jonas, Stefan, Steve, Marcus, David, Woldemar und Mario

Verantwortliche:

Uwe, Heiko

 

Die Start-ELF

Tor: Max

Abwehr: Christian, Mathias, Michael Kl.

Mittelfeld: Mario, Jonas, Marcus, Stefan, Steve

Sturm: David, Woldemar

Wechselspieler: keine

 

Zuschauer: 7

 

Kurzbericht:

04. Minute: TOOOR !!! 1 : 0 David

10. Minute: TOOOR !!! 2 : 0 David

17. Minute: 2 : 1

35. Minute: 2 : 2

36. Minute: Wechsel Energetik

67. Minute: 2 : 3

 

Zu früh gefreut

Nach unserem letzten Spiel bei Glückauf mussten wir, was unser zukünftiges Aufgebot für die letzten beiden Spiele betrifft, schon Schlimmes befürchten. Die Anzahl derer, die sich als verletzt bzw. nicht spielfähig gemeldet hatten, war mächtig in die Höhe geschnellt. So war natürlich die Freude groß, als am gestrigen Freitagabend sich zum Spiel gegen Energetik wenigstens 11 Spieler gemeldet hatten, die den Versuch starten wollten, aus unserer kleinen Negativserie wieder herauszufinden. Aber wie war es um den gesundheitlichen Zustand dieser 11 Männer bestellt. Woldemar war heiß und wollte unbedingt trotz Zehenverletzung nach zwei ausgesetzten Spielen wieder angreifen. David, der das letzte Spiel wegen Muskelproblemen im Oberschenkel ausgesetzt hatte, wollte es wieder versuchen. Und nicht zuletzt Max, erkältungsgeschwächt, bot sich dennoch für 70 Minuten im Tor an.

Die Zeit würde es bringen, ob dieses Aufgebot unserem Gegner genügend Paroli bieten konnte. Energetik, die in dieser Spielzeit auch noch keine große Geige gespielt hatten, und in der Tabelle an vorletzter Stelle standen, waren mit einem Reservespieler angetreten.

Das Spiel ging für uns gut los. Nach dem Motto – jetzt haben wir noch Kraft, also heraus damit – bestimmten wir gleich das Geschehen und in der 4. Minute klingelte es zum ersten Mal im Gehäuse der Energetiker. Woldemar war in zentraler Position aus dem Mittelfeld angespielt worden und hatte einen wunderbaren Pass auf halbrechts in den Strafraum auf den dort einlaufenden David gespielt. Dieser hob den Ball über den herausstürzenden Torhüter, der, trotz sofortiger Rückkehr in seinen Kasten, den Ball nur noch hinter der Linie zu fassen bekam. Klasse Beginn. Und es sollte sogar noch besser werden. Nach ca. 10 Minuten, die wir bis dahin auch weiter überwiegend bestimmt hatten, ging Mario mit dem Ball von halb rechts in Richtung Elfmeterpunkt. Er hatte sich schon zweier Spieler entledigt und suchte eine Schuss- bzw. Abspielposition. Kurz bevor er sie hatte, verlor er jedoch den Ball, aber David der die Situation am besten beobachtet hatte, nahm den verlorenen Ball direkt mit dem linken Fuß und jagte ihn zur Freunde aller unserer Spieler in die Maschen zur 2:0 – Führung. Unser o.g. Plan war aufgegangen und der Gegner war erst einmal beeindruckt. Aber zu früh gefreut. Jetzt kam Energetik erst einmal so richtig in Fahrt. Sie übernahmen die Initiative und wir verloren so nach und nach die Kontrolle über das Spiel. Unerklärlich, aber es war so. Jeder machte nur noch das Nötigste. Bei der Deckung der Gegner standen wir teilweise meilenweit entfernt. Das Mittelfeld ging die Laufwege des Gegners nur noch zögerlich mit. Bei vielen Zweikämpfen waren wir zweiter Sieger. Matthias forderte immer wieder seine Vorderleute auf enger am Mann zu stehen. Aber es half nichts. Wir bettelten so förmlich um den Anschlusstreffer. Der fiel dann auch in der 17.Minute im Anschluss an eine Ecke. Diese kurz ausgeführt, konnte ungehindert von links in Richtung unseres Fünfmeterraumes geschlagen werden und keiner unserer Spieler war in der Lage, diesen Ball abzuwehren. Im Gegenteil. Ein Energetiker stand vorm kurzen Pfosten und brauchte nur sein Bein hinzuhalten. Anschlusstreffer. Völlig unnötig, aber fast voraussehbar.

Sicher waren wir noch im Vorteil. Aber wenn wir nicht unsere momentane Lethargie ablegen würden, wäre es nur eine Frage der Zeit, wenn es wieder bei uns einschlagen würde. Wir versuchten mehr Gegenwehr zu erzeugen und das Spielgeschehen in die andere Hälfte des Spielfeldes zu verlagern. Aber bis auf einen schönen Schuss von Mario, der das Tor knapp links aus Stürmersicht verfehlte, sprang nichts Erwähnenswertes heraus. Immer wieder verloren wir gute Bälle durch Annahmefehler, Pässe kamen nicht beim nächsten Mann an oder wir scheiterten im Eins gegen Eins am Gegner. Energetik hielt immer gefährlich dagegen und hatte in zwei bis drei Spielern im Mittelfeld und Angriff Leute, die mit dem Ball umgehen konnten und unserer Abwehr das Leben schwer machten. Da aber die Abschlüsse auch nicht von Wert waren, pegelte sich alles auf eine knappe Führung von uns zur Halbzeit ein. Dachten wir. Denn genau in der letzten Minute wurde ein gegnerischer Angriff der über rechts eingeleitet wurde mit Direktflanke auf die linke Seite verlagert. Damit hatte unsere Abwehr, wie man sehen konnte, überhaupt nicht gerechnet. Christian und Jonas, die sich zur Mitte orientiert hatten, sahen ihre rechte Seite völlig offen. Der Energetiker nutzte diese Situation eiskalt. Er nahm den Ball an, ging kurz in unseren Strafraum hinein und schoss mit seinem linken Fuß den Ball flach an Max vorbei in die lange Ecke zum Ausgleich. Anpfiff –Abpfiff. Es war nicht zufassen. Wir hatten eine beruhigende Führung mit dem Halbzeitpfiff aus der Hand gegeben. Aber was noch schlimmer war, wir hatten durch das ständige Rochieren unserer Gäste viel Kraft gelassen und Davids Muskel war schon wieder blockiert. Er hätte eigentlich draußen bleiben müssen. Aber wir hatten ja wieder keinen Wechsler im Aufgebot. Als musste er die Zähne zusammen beißen und weiter ging es. Nur jetzt die Nerven behalten und Ruhe bewahren. Das war gut gesagt in unserer Situation. Aber Woldemar setzte gleich ein Zeichen zu Beginn. Ein Pass aus unserer hinteren Reihe hebelte die Abwehr unserer Gäste aus und Woldemar ging in halbrechter Position in Richtung Tor. Dann zog er aus 20 Metern ab. Der Ball ging knapp am linken Pfosten vorbei. Kein Glück. Stefan, der diesmal nicht so richtig ins Spiel fand, bot sich nach einem Einwurf auf der linken Seite an und spielte den hinter ihm einlaufenden Steve völlig frei. Der ging mit dem Ball weiter in Richtung Tor, konnte aber die Konzentration nicht in seinen Schuss legen, der ihm völlig missglückte und weit am Tor vorbei ging. Ja die Konzentration. Die ging ihm und auch manch anderem WSG´er an diesem Abend im Laufe des weiteren Spieles mit zunehmender Dunkelheit immer mehr verloren. Alles sah nur noch nach Zufall aus und geglückte Spielzüge über zwei bis drei Stationen waren Mangelware oder waren gar nicht mehr zu sehen. Die Bälle wurden teilweise nur noch herausgedroschen und Woldemar konnte zusehen, wie er diese Bälle erreichen konnte. David war zu dieser Zeit aufgrund seiner Verletzung eigentlich nur noch ein Zuschauer. Von einem Sturmpartner konnte zwangsläufig keine Rede mehr sein. Dennoch versuchte er zu Zeiten sich noch mal ins Spiel zu bringen, aber er rieb sich in den Zweikämpfen auf und Anspiele zu Woldemar fanden nicht mehr ihr Ziel. Woldemar bot sich dennoch weiter vorn im Zentrum an und die Abwehr von Energetik musste ständig auf der Hut vor ihm sein. Nach einem Kopfballduell ging er als Sieger hervor, aber der Ball verfehlte wieder nur knapp das Tor und als ein weiterer Pass über die Abwehr ihn in Szene setzte, konnte nur der mitspielende Torwart Schlimmeres verhindern und den Ball in Höhe der Strafraumgrenze abwehren, der anschließende Heber aufs Tor wurde durch die mitgelaufenen Abwehrspieler unschädlich gemacht. Ja, das waren Situationen, die durchaus für eine erneute Führung für unsere Farben gesorgt hätten, aber es sollte nicht sein. Energetik verlegte sich jetzt aufs Kontern und versuchte immer wieder gefährlich an und in unseren Strafraum zu gelangen. Max hatte dennoch keine gefährlichen Aktionen zu entschärfen, denn unsere Abwehr um Mathias konnte diese meistens im Vorfeld bekämpfen. Leider wurde mit zunehmender Spielzeit das Spiel zu einem Kraftakt. Und das Fehlen von Ersatzspielern wurde nun entscheidend. Ca. 10 Minuten vor Schluss konnte Mario, der eine Flanke von halb rechts in Richtung auf unseren hinteren Fünfmeterraum in höchster Not mit dem Kopf zur Ecke befördern konnte, nicht mehr weiterspielen. Dieser Einsatz hatte ihm wieder einmal nach langer Zeit einen saftigen Krampf im Bein eingebracht. Der Muskel hatte zugemacht. Nun standen wir mit 10 Mann mit dem Rücken zur Wand. Wenigstens der Spatz in der Hand (sprich Remis) sollte heute unser Preis sein. Aber Energetik blies nun noch einmal ins Angriffshorn. Angestachelt von unserer Unterzahl wollten sie uns nun den Genickschuss verpassen. Und drei Minuten vor Ultimo schafften sie es. Über die linke Angriffseite wurde der Angriff vorbereitet und ähnlich wie beim Ausgleich, die Seite mit einem scharfen Pass auf rechts weitergeleitet. Dieser kam aber nicht so sicher an und es sah so aus, dass Micha Kl. den Ball abwehren konnte. Leider schlug er aber am Ball vorbei und Steve, der auch noch die linke Seite absichern wollte, rutschte weg. Der Energetiker, der sich plötzlich allein vor Max sah, nahm den Ball an und schlug ihn mit der Spitze halbhoch in die kurze Ecke. Ob haltbar oder nicht. Die Fehlerkette ging ganz woanders los. Die noch zu spielenden drei Minuten brachten für uns keine Szenen mehr. Im Gegenteil. Beim nächsten Konter hätten wir beinahe das nächste Tor kassiert. David ging nun auch raus, da die Luft aus dem Spiel war und der Abpfiff beendete dieses Spiel, welches so gut für uns begonnen hatte. Aber wir hatten uns zu früh gefreut.

Uwe Krost